15 Steinmetze beziehen sanierte Dombauhütte

Einjährige Renovierung ist abgeschlossen. Nach mehr als einjähriger Sanierung mit einem Kostenvolumen von 1,25 Millionen Euro wird die Staatliche Dombauhütte nach provisorischer Unterbringung der Belegschaft in Containern wieder bezogen. Das teilt das Staatliche Bauamt in einer Pressemitteilung mit.

Das aus den 1920er Jahren stammende Gebäude habe eine grundlegende Sanierung am Außenbau und im Innenraum erfahren. Nach einer Segnung der Dombauhütte am Dienstag durch Domprobst Dr. Franz Frühmorgen werde das Gebäude für 15 Steinmetze komplett belegt und erneut vollständig in Betrieb genommen. 

Mit Gründung der Staatlichen Dombauhütte 1923 hätten sogleich durch Amtmann Karl Zahn die Planungen für die Erstellung eines Büro- und Werkstattgebäudes im Domgarten begonnen. 1924 seien die Bauarbeiten gestartet, bereits im darauffolgenden Jahr hätten die Räumlichkeiten in Betrieb genommen werden können. Seit knapp 100 Jahren seien diese nun in durchgehender Nutzung.

Erste Umbauten

Anfang der 1940er Jahre seien das erste Mal Umabarbeiten am Bürohaus vorgenommen worden. Die erste Etage und der bis dahin als Reißboden genutzte Dachraum seien in Wohnraum umgewandelt worden, zur Nutzung für den im Krieg ausgebombten Hüttenmeister Richard Triebe habe das Haus der Dombauhütte als Wohnung genutzt. Als 1986 Helmut Stuhlfelder die Leitung der Dombauhütte übernommen habe, seien die Räumlichkeiten renoviert und wieder der ursprünglichen Nutzung zugeführt worden. Das Werkstattgebäude sei zu dieser Zeit rückgebaut und durch einen Neubau ersetzt worden.

Nach erneut annähernd 40 Jahren der durchgehenden Nutzung habe nun der Bedarf einer grundlegenden Sanierung bestanden, die sich auf alle Bereiche des Hauses und der Werkstatt erstreckt habe. Am Außenbau seien im Erdgeschoss die Natursteinbereiche gereinigt und ausgebessert sowie die originalen Putzflächen gesichert, teilweise erneuert und nach Befund im bauzeitlichen Farbton neu gestrichen worden.

Unter Erhalt des originalen Dachstuhls habe das Dach eine energetische Sanierung mit neuer Eindeckung, neuen Regenrinnen, Schneefang und umfassenden Blitzschutz erfahren. Im Innenraum habe die komplette, über die Jahrzente immer wieder erweiterte, und vor allem in Hinblick auf EDV, nicht mehr zeitgemäße Elektroinstallation vollständig erneuert werden müssen. Zugleich sei den erhöhten Anforderungen an den Brandschutz Rechnung getragen worden.

Die Umkleideräume und Sanitäreinrichtungen sowie der Sozialraum der Belegschaft im Erdgeschoss seien erweitert und komplett neu gestaltet worden, auch um der gestiegenen Mitarbeiterzahl Rechnung zu tragen. Im Dachgeschoß seien erstmals adäquate Umkleide- und Sanitärräume für die Mitarbeiterinnen der Dombauhütte eingerichet worden.

Trotz oder gerade wegen der ununterbrochenen Nutzung und der wenig substanzangreifenden Renovierungen der vergangenen Jahrzehnte hätten sich viele Details der bauzeitlichen Architektur bis hin zu Teilen der Möblierung erhalten. Die Renovierung der Dombauhütte habe von Anfang an darauf gezielt, diesen Bestand zu bewahren und wieder zu Geltung zu bringen.

Vieles wurde erhalten

So seien alle Bestandstüren und -fenster erhalten geblieben und in der befundeten Farbigkeit lackiert worden, neu benötigte Türen seien den historischen Originalen angepasst worden. Türgriffe, wo nicht mehr im Original vorhanden, seien in gleicher Materialiät ergänzt worden. Die orginalen Möbelstücke hätten eine Restaurierung erfahren und seien wieder in ihrer gedachten Funktion aufgestellt, neu angefertigte Möbel würden formal Bezug auf den Bestand nehmen.

Teile der orignalen Steinböden im Erdgeschoss seien erhalten, neu zu erstellende Steinböden in der gleichen Materialität ausgeführt worden. Parkettböden und hölzerne Treppenläufe seien geschliffen und geölt worden, der nicht mehr reparable originale Dielenboden des Dachgeschosses sei als geseifter Dielenboden neu aufgebaut worden. In der Werkstatt sei der nach jahrzehntelanger Steinarbeit vollkommen verschlissene Hirnholzoden wieder als solcher, jedoch in angepasster Verlegetechnik ausgeführt worden.

Projekt: Das Management lag beim Staatlichen Bauamt, das für Planung und Bauleitung das Architekturbüro Feil hinzuzog

Zukunft: Dem Engagement der Projektleitung am Bauamt soewie der Planer und ausführenden Firmen sei es laut Bauamt zu verdanken, dass die Räumlichkeiten der Dombauhütte für die kommenden Jahrzehnte nicht nur funktionstüchtig gemacht hätten werden können, sonder auch Charme und historischer Charakter des Ensembles beibehalten und die bauzeitliche Anmutung wiederbelebt worden seien.

Kosten: Die geplanten Kosten von 1,25 Millionen Euro sowie die gut einjährige Bauzeit hätten eingehalten werden können. Die renovierten Räumlichkeiten würden der Bauhütte nun wieder beste Voraussetzungen bieten, sich adäquat auf ihr Bestreben um die denkmalgerechte Erhaltung des Doms St. Peter konzentrieren zu können.