Die Staatlichen Dombauhütten auf der Internationalen Handwerksmesse in München – Handwerk mit Geschichte
Schon beim Betreten der großen Messehalle hört man es hämmern und klopfen. Folgt man der Geräuschquelle, steht man relativ schnell am gemeinsamen Stand der drei Staatlichen Dombauhütten aus Regensburg, Passau und Bamberg. Die Dombauhütten präsentieren auf der diesjährigen Internationalen Handwerksmesse in München die vielfältigen und verantwortungsvollen Aufgaben einer Staatlichen Dombauhütte. Im Zentrum stehen dabei der Erhalt und die Pflege des jeweiligen Doms.
Staatliche Dombauhütten in Bayern
In Bayern gibt es drei Staatlichen Dombauhütten in Bamberg, Regensburg und Passau. Notwendig wurden diese Einrichtungen, nachdem zahlreiche Kirchen durch die Säkularisation in den Besitz des Staates übergingen und damit in dessen Unterhaltspflicht lagen. Zuständig sind die Dombauhütten für die Planung und Durchführung aller steinrelevanten Arbeiten, wobei die Sicherung des originalen Bestands immer oberste Priorität hat. Gearbeitet wird nach wie vor mit traditionellen mittelalterlichen Handwerkstechniken.
Von diesen zum Teil noch sehr traditionellen Handwerkstechniken konnten sich die Besucherinnen und Besucher der Internationalen Handwerksmesse ein Bild machen. Dafür hatten die Steinmetze aus Regensburg, Passau und Bamberg mehrere große Werkstücke dabei, an denen aktiv gearbeitet und die verschiedenen Werkzeuge demonstriert wurden. Ein gezielter Schlag auf den Meißel und ein Stück Stein bröselt heraus. Nach und nach verwandelt sich der große Steinbrocken in ein filigranes Steinelement. Wie filigran das am Ende tatsächlich werden kann, können sich die Interessierten an bereits fertiggestellten, mitgebrachten Gesellenstücke der einzelnen Dombauhütten ansehen.
Und „schlagfertig“ sollten die Besucher des Messestandes auf jeden Fall sein: Jeder Interessierte hatte nämlich die Möglichkeit sein ganz persönliches Steinmetzzeichen in einen kleinen Steinblock einzumeißeln und anschließend als Andenken mit nach Hause zu nehmen.
Immaterielles Weltkulturerbe
Eine der wichtigsten Errungenschaften der Dombauhütten in den letzten Jahren ist zweifelsohne die Aufnahme in das internationale Register des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Zusammen mit 17 europäischen Dom- und Münsterbauhütten gelang dieser Schritt aufgrund der Fähigkeit, alte Handwerkstechniken über Generationen weiterzugeben und diese mit neuen Erkenntnissen aus der Forschung innovativ zu kombinieren.
Besuch von Bayerns Staatsminister Christian Bernreiter
Die Staatlichen Dombauhütten in Regensburg, Passau und Bamberg sind Teil der örtlichen Staatlichen Bauämter. Zusammen mit den Präsidenten der Handwerkskammer für München und Oberbayern besuchte deswegen auch der bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, den Stand der Dombauhütten. Nach einer kurzen Einweisung, durch den Dombauhüttenmeister, fertige auch Herr Bernreiter ein kleines Steinmetzzeichen.